Von allen Seiten hörte ich immer wieder, Fuerteventura ist nur eine Badeinsel. Schnell aus Deutschland hingeflogen, um Sonne, Strand und Meer zu genießen, immer windig. Eigentlich wollte ich hier nie hin und am Ende wollte nicht mehr weg. Ich liebe diese Insel. Es gibt so viel zu entdecken.
Und 2 Jahre später war ich wieder hier.
Inhaltsverzeichnis
Flug und der Flughafen Puerto del Rosario
Auf dem Hinflug habe ich viel aus dem Fenster fotografiert. Links ein Foto kurz vor der Landung auf Fuerteventura. Es war bereits nach 18 Uhr. Gepäck kam sehr schnell und unser Fahrer Mick wartete bereits auf uns. Später mehr dazu. Bei der Ankunft kam mir der Flughafen doch recht klein vor, aber als wir zurück mussten, sahen wir erst, wie groß der Flughafen ist. Nach dem Check in und der Sicherheitskontrolle, schlenderten wir durch die lange Passage voller Geschäfte, Bars, Restaurants, Snack-Shops und natürlich Souvenirs ohne Ende. Es war nicht voll, obwohl fast alle Flugzeuge wegen Calima Verspätung hatten. Das Ganze verlief sich und wir fanden einen ruhigen Platz. Für Veganer gibt es auch Snacks. Ich habe beim Coffee Republic ein riesiges Spezial Sandwich bekommen. Wurde extra für uns gemacht, wunderbar frisch mit ganz viel Gemüse belegt.
2 Jahre später sind wir fast zur selben zeit angekommen, aber dieses Mal mit einer Pauschalreise, statt Selbstversorgung. Der Bus wartete schon, aber es dauert doch recht lange, bis alle eingestiegen sind, dann wieder aus. Mache ich nie wieder.
Wetter und Klima
Fuerteventura ist eine Insel, auf der man das ganze Jahr über Sommerurlaub machen kann. Genau wie auf allen anderen Kanarischen Insel. Tagsüber mild bis heiß und Abends etwas frischer. Im Winter sinken die Tagestemperaturen selten unter 19 Grad und in den Sommermonaten auch selten über 30 Grad Man muss also nie frieren und auch nie stark schwitzen. Wir hatten die ganzen 12 Tage immer Sonne und kaum Wind in der Stadt. Es hat nie geregnet. In den Bergen und am Meer war teilweise sehr windig. Einfach ein Jäckchen anziehen.
Mit dem Bus, einem Mietwagen die Insel erkunden oder eine Tour buchen?
Wir sind mit dem Bus über die Insel gefahren. Eine Fahrt kostet zwischen 2 € und 3,40 €. Der Zentral-Busbahnhof Fuerteventura (Estacion Insular de Guaguas) bringt dich fast überall hin. Er ist die Drehscheibe auf der Insel. Wer von Norden aus in den Süden fahren will muss dort umsteigen. Die Busverbindungen auf der Insel sind sehr gut ausgebaut. Die Busse sind ultra bequem, wie unsere Reisebusse. Ich hatte nach geführten Touren geschaut, aber jede Tour beinhaltet mindestens einen Stop zu einer Aloe Vera Farm mit Verkauf, einer Ziegen Farm mit Käseverkauf usw. Hier lebt die Butterfahrt noch! Und immer mit gemeinsamen Essen, wobei nichts für Veganer dabei ist.
Der Norden - Corralejo
Unsere Unterkunft, Sehenwertes und Shopping
Die meisten veganen Restaurants sind in Corralejo und so habe ich ein uns Haus dort gebucht. Unsere Vermieter haben uns einen Fahrer vermittelt, Mick, der uns abholte und zurück zum Flughafen brachte. So ein witziger Typ. Er hat uns im Vorfeld per WhatsApp ein Foto von sich winkend auf dem Sofa geschickt, damit wir uns auch erkennen. Er wohnte 2 Häuser weiter und hätte uns auch über die ganze Insel gefahren. Die Gegend ist sehr ruhig, wir haben selten andere Urlauber gesehen. Gegenüber ist ein kleines niedliches Shopping Center mit HiperDino. Kakteengarten, Naturstrand und die Sanddünen sind nicht weit entfernt. In die eigentliche Stadt mit den Geschäften und Restaurants läuft man allerdings eine knappe halbe Stunde und zum Waikikibeach ca. 15 Minuten.
Beim 2. Mal haben wir in einem Hotel im Zentrum gewohnt. Das kann ich definitiv nicht empfehlen.
Der Hafen
Der Hafen hat immer noch seinen Charme aus alten Zeiten, die an das Fischerdorf erinnern. Entlang der Strandpromenade kann man vorbei an unzähligen Restaurants, der Tourist-Info zum Hafen schlendern. Den Blick auf das Meer, kleine Fischerboote pendeln im Wasser, die Marina und den Fähren entlang die Aussicht genießen und entspannen. Hier gibt es unzählige Möglichkeiten für Aktivitäten zu Wasser, jede Bude lockt mit Preisen und Versprechen auf das Abenteuer.
Sanddünen des Parque Natutal Corralejo
Sie erinnert an Wüstengebiete der Sahara. Der feine, fast weiße Sand stammt nicht vom nahe gelegenen afrikanischen Kontinent, sondern von Muschelschalen und Schneckengehäusen, die durch die Brandung zerkleinert wurden. Das 20 qKm große Wanderdünengebiet steht unter Naturschutz und schließt direkt an den ca. 7 km langen weißen und feinkörnigen Sandstrand von Corralejo an. Das ‚lebendige‘ Wanderdünengebiet ist ständig in Bewegung. Ideal für viele Surfer.
Impressionen aus der Stadt und Kurioses
,
Der Norden - El Cotillo
Wir sind mit dem Bus nach Cotillo gefahren. Es ist ein kleines Fischerdorf. Am Ortsrand stehen einige Kalköfen, denn Kalk war das einzige Wirtschaftsgut des Ortes und wurde damals mit Schiffen exportiert. Wer in die Hafenbucht blickt, sieht sofort, dass der Ort einen natürlichen Schutz vor Piratenüberfällen hatte. Hier mit seinem vorgelagerten Riff hatten Piraten keine Change. Dennoch wurde am Ortsrand mit dem Castillo de Toston eine kleine Schutzburg errichtet, um Angriffe abwehren zu können. Etwa 40 Minuten zu Fuß ist dder Leuchtturm Punta de Toston. Im Ort gibt es einen sehr schönen veganen Hotspot. Auch hier steht ein Walskelett, das 3. auf der Inssel. Es steht als Symbol für den Schutz der Ozeane.
Die Hauptstadt Puerto del Rosario
Die Insel-Hauptstadt hat touristisch wenig zu bieten. Hier kommen sowohl die internationalen Flüge wie auch die Kreuzfahrtschiffe an und ist der Dreh und Angelpunkt für den Busverkehr auf der Insel. Wir haben uns den Hafen angesehen und den Stadtstrand. Hier wehte die grüne Fahne, das haben wir nirgends gesehen. Sehr schöner Strand und nix los. Neben El Cotillo und Morro Jable ist Puerto del Rosario der dritte Ort auf Fuerteventura, der ein Walskelett hat. Es befindet sich direkt am Meer am Rand des Playa Chica. Einfach die Uferpromenade links des Strands bis zum Ende laufen. Es stammt von einem jungen, weiblichen Brydewal, der tot im Meer vor Fuerteventura aufgefunden wurde. Das Skelett ist ca. 10 Meter lang und der Wal wog zu Lebzeiten etwa 6.000 Kilogramm. Hier findest du auch ein wirklich hervorragendes veganes Restaurant.
Inselmitte - Die alte Hauptstadt Betancuria
Sie ist der meistbesuchte und schönste Ort der Insel und steht unter Denkmalschutz. In ein Tal eingeschlossen mit grünen Pflanzen, einem hübschen Ortskern und einer großen Kirche. Betancuria wurde 1404 gegründet und war 430 Jahre lang die Hauptstadt von Fuerteventura. Es gibt sogar ein Lokal mit veganen Speisen, verwinkelt und sehr grün bepflanzt. Viele Katzen tummeln sich hier. In dem Dorf leben nur ein paar Hundert Menschen.
Ajuy - Schwarze Höhlen und tosendes Meer
Es liegt an einem strategisch wichtigen Seepunkt. Piraten versteckten ihre Beute in den grossen Höhlen von Ajuy und segelten weiter zu den kanarischen Nachbarinseln um diese ebenfalls zu überfallen. Der Strand Playa de los Muertos von Ajuy, wird auch Totenstrand genannt. Er diente den Piraten damals als Landeplatz für ihre Piratenschiffe und die blutreichen Überfälle auf die Dorfbewohner von Ajuy. Inzwischen befinden sich die historischen Piratenhöhlen von Ajuy in dem seit 1994 deklarierten Naturpark Monumento National de Ajuy. Definitiv einen Besuch wert und völlig kostenlos kann man die Höhlen erkunden.
Durch den Nationalpark - zum Mirador de Guise y Ayose Fuerteventura
Die Bronze Staturen sind 4,5 Meter hoch und sehr imposant. Sie zeigen ehemalige Könige und sind ein beliebtes Fotomotiv. Auch Streifenhörnchen sind hier gerne zu Gast. Die Aussicht auf Fuerteventura ist spektakulär. Bei klarer Sicht kannst du bis zum Meer und auf die Westküste der Insel blicken.
Pajara
Beeindruckendes Hauptportal. Die hier zu sehenden Figuren erinnern an Skulpturen der Atzeken. Ein originalgetreu restaurierter Schöpfradbrunnen steht egegenüber. Sie wurden von Kamelen oder Eseln angetrieben und zur Bewässerung der Felder genutzt.
Süden - Costa Calma
Dieser Ort punktet nur mit feinen weißen Stränden und ganz viel Ruhe 😅 Auf unserem Weg durch die Insel haben wir hier kurz gehalten. Außer Kitesurfern fast keine Menschenseele.
Nettes Restaurant am Strand und viel Natur. Kurzer Stopp zum Relaxen und schnell weiter.
Vegane und veganfreundliche Restaurants
Kulinarisch haben wir noch nie so gut gegessen wir auf Fuerteventura. Keine andere kanarische Insel kann damit halten. Ich habe einen eigenen Beitrag dazu geschrieben mit vielen Fotos.
Fazit:
Fuerteventura ist definitiv eine Reise wert und mehr als nur mal eben für ein paar Tage am Strand liegen. So vielfältig die Natur und das teilweise tosende Meer. Ich komme wieder und werde das nächste Mal einen Mietwagen nehmen, um die entlegenen Gebiete zu erkunden. Alles lässt sich dann doch nicht mit dem Bus abfahren. Mitunter war es auch zeitaufwendig und stressig.